Die Feier der Heiligen Messe im Leopoldinum

Die Feier der Heiligen Messe im Überdiözesanen Priesterseminar Leopoldinum, Heiligenkreuz

Das Überdiözesane Priesterseminar Leopoldinum in Heiligenkreuz versteht sich in der liturgischen Überlieferung der römisch-katholischen Kirche. Wie Papst Franziskus in seinem Schreiben an die Bischöfe weltweit, in dem er das Motu Proprio «Traditionis custodes» über den Gebrauch der Römischen Liturgie in der Gestalt vor der Reform von 1970 vorstellt, betont, „stellt das Zweite Vatikanische Konzil die jüngste Etappe dieser Dynamik (der Überlieferung, Anm.) dar, bei der sich der katholische Episkopat in eine Haltung des Zuhörens begeben hat, um zu unterscheiden, welchen Weg der Geist der Kirche weist. Am Konzil zu zweifeln heißt die Absichten der Konzilsväter selbst in Zweifel zu ziehen, die im Ökumenischen Konzil ihre kollegiale Vollmacht in feierlicher Form cum Petro et sub Petro ausgeübt haben. Es heißt letztlich am Heiligen Geist zu zweifeln, der die Kirche führt.“

Von der Gründung des Leopoldinums an war und ist es klarer Konsens, dass die heiligen Messen der Seminargemeinschaft gemäß dem Messbuch des hl. Papstes Paul VI. gefeiert werden. Ebenso wird die Tagzeitenliturgie (zwei Horen des Stundengebetes täglich) nach dem Stundenbuch in der heutigen gültigen und vom hl. Papst Paul VI. durch die Apostolische Konstitution „Laudis canticum“ vom 1. November 1970 approbierten Form gefeiert. 

Die Vorstehung des Priesterseminars Leopoldinum ist, wie auch die Verantwortlichen des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz, bemüht, das heilige Messopfer in würdiger und dem Missale von 1970 getreuer Form zu zelebrieren. Die heilige Messe wird im Priesterseminar einmal wöchentlich in lateinischer Sprache, die übrigen Tage in deutscher Sprache gefeiert. Damit entspricht die Feier des Messopfers in der Seminarkapelle dem, was Papst Franziskus im oben genannten Brief an die Bischöfe ausdrückt: „Wer mit Andacht nach der vorherigen Form der Liturgie zelebrieren möchte, wird keine Schwierigkeiten haben, im gemäß der Absicht des Zweiten Vatikanischen Konzils erneuerten Römischen Messbuch alle Elemente des Römischen Ritus zu finden, besonders den Römischen Kanon, der eines der charakteristischsten Elemente darstellt.“

Papst Franziskus betont, dass die liturgischen Handlungen nicht privater Natur sind, sondern Feiern der Kirche, die das „Sakrament der Einheit“ ist, und daher in Gemeinschaft mit der Kirche erfolgen müssen. (vgl. Schreiben an die Bischöfe weltweit, in dem er das Motu Proprio «Traditionis custodes» über den Gebrauch der Römischen Liturgie in der Gestalt vor der Reform von 1970 vorstellt).

Die Vorstehung des Leopoldinums sieht daher keine Notwendigkeit, eine Erlaubnis für die Zelebration des heiligen Messopfers nach dem Missale von 1962 einzuholen und stellt fest, dass in den Kapellen des Priesterseminars für die Feier der hl. Messe nur das Missale von 1970 in der aktuell approbierten Form verwendet werden darf. 

Aufgrund der Anwesenheit von Seminaristen aus der byzantinischen und syromalabarischen Ritenfamilie ist die Vorstehung bemüht, durch Einladung von Gastpriestern diesen Seminaristen die Mitfeier der hl. Messe in ihrem Ritus einmal monatlich zu ermöglichen. 

Mag. Martin Leitner, f.d. Vorstehung des Leopoldinums