Beziehung

„Nichts auf dieser Erde kann mehr geschätzt werden als wahre Freundschaft.“
Hl. Thomas von Aquin

Ringe nicht allein! Das häufige nachdenken über die Berufung kann sich wie eine große Last anfühlen – wie eine Aufgabe, die dir allein überlassen ist. Doch Gott hat uns nicht als isolierte Individuen erschaffen; er hat uns als eine Familie geschaffen. Gott hat uns für Beziehungen erschaffen; zuerst zu ihm selbst, dann auch zu anderen. Denk nach: Was war deine erste Erfahrung auf der Welt? du warst ein Baby, geboren in eine Familie und geliebt – einfach weil du da warst. So hat Gott uns geschaffen – als Teil einer Familie und geliebt, so wie wir sind.

Deine Berufung ist der Weg, auf dem du dein Leben Gott als Antwort auf Seine große Liebe zurückgibst. Diese Antwort ist auch ein Geschenk an die Kirche und an die Menschen. Das Schöne an deiner Berufung ist: du bist nie allein auf deiner Reise! Gott hat uns die

gegeben, die uns begleitet, während wir Gott suchen und im zu folgen versuchen. Das ist eine frohe Botschaft! Während du nach deiner Berufung suchst, ist es gut, die Beziehungen zu fördern, die dich auf dem Weg zur Heiligkeit ermutigen.

Zuallererst musst du die Beziehung zu Christus stärken. Bete, verbringe Zeit in der Anbetung vor dem Allerheiligsten. Lies die Evangelien und bitte Christus, sich dir zu offenbaren. Je mehr du Ihn kennst, desto mehr wirst du wissen, wie sehr er Dich liebt, und deine Antwort auf seine Liebe – deine Berufung – kommt ganz von selbst.

Zweitens hat Christus uns ein großes Geschenk gegeben: das Geschenk seiner Mutter. Sie begleitet uns und tritt für uns ein. Stärke deine Beziehung zur allerseligsten Jungfrau Maria! Sie kennt die Freude, Gottes Liebe vollkommen zu empfangen, und hat mit ihrem ganzen Leben freudig auf Seine Liebe geantwortet. Maria tritt für uns ein, weil sie sich als liebevolle Mutter wünscht, dass ihre Kinder wirklich glücklich sind. Sich ihr zu weihen und sich von ihr führen zu lassen, ist ein sicherer Weg, Gottes Willen für dein Leben zu erkennen.

Drittens. Fördere eine Beziehung zu den Heiligen. Das sind vorbildliche Männer und Frauen, die uns vorausgegangen sind und jetzt mit Christus in der Herrlichkeit des Himmels leben. Sie haben dieselben Prüfungen ertragen wie du, und sie kennen die Verwirrung, die dunklen Nächte und die Versuchungen des Lebens. Doch inmitten all dessen strebten sie danach, Christus weiter zu lieben und ihm zu folgen. Sie machten zwar auch Fehler, aber sie verstanden, dass nichts sie von der Liebe Christi trennen kann. Sie standen wieder auf und erhielten die Gnade Christi, ein heiliges Leben zu führen.

Zu guter Letzt. Pflege gute Freundschaften. Freundschaften sind ein großes Geschenk. Sie begleiten Dich, während du dein Leben lebst. Sie teilen deine Leiden und deine Freuden. Im Buch Jesus Sirach heißt es:

„Ein treuer Freund ist ein starker Schutz, wer ihn findet, hat einen Schatz gefunden.Für einen treuen Freund gibt es keinen Gegenwert, seine Kostbarkeit lässt sich nicht aufwiegen. Ein treuer Freund ist eine Arznei des Lebens und es werden ihn finden, die den Herrn fürchten.“

Wenn du dir die Berufungsfrage stellst, ist es wichtig, mit anderen Männern und Frauen Zeit zu verbringen, die ebenfalls danach streben, Christus zu lieben und für Ihn zu leben. Freundschaften gedeihen am ehesten, wenn sie auf Wahrheit und Liebe gegründet sind. Gute Freunde können dir helfen, dich selbst besser kennenzulernen, und sie sind auch diejenigen, die dich auf Bereiche, in denen du noch wachsen musst, aufmerksam machen.

Auch du kannst deinen Freunden helfen zu erkennen, wohin Gott sie führt. Ihr seid gemeinsam auf dem Weg der Heiligkeit!