Der Priester – Identität und Wesen

„Die Gläubigen erwarten von den Priestern nur eines: dass sie darauf spezialisiert sind, die Begegnung des Menschen mit Gott zu fördern. Vom Priester wird nicht verlangt, dass er Experte in der Wirtschaft, im Bauwesen oder in der Politik ist. Von ihm erwartet man, dass er Experte im geistlichen Leben ist.“

Papst Benedikt XVI.

Christus ruft in sein Priestertum.

Christus beruft einige Männer, ihr Leben für Christus hinzugeben, indem sie Ihm als vertraute Gefährten nachfolgen. Von Ewigkeit her sind bestimmte Männer zum Priestertum berufen. Es ist ein Ruf, der in ihr Leben eingeschrieben ist und der ihnen Erfüllung verheißt.

Der Priester handelt in persona Christi.

Priester handeln in persona Christi capitis, d.h. in der Person Christi, des Hauptes der Kirche. Das ist der Grund, warum der Priester während der Heiligen Messe in der ersten Person spricht: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Papst Johannes Paul II. schrieb: „Der Priester schenkt Christus sein Menschsein, damit er sich seiner als Heilswerkzeug bediene und diesen Menschen gleichsam zu einer Person seiner selbst mache.“

Der Priester übt eine heilige Vollmacht aus.

Wenn ein Priester die Sakramente spendet, übt er eine von Gott herkommende, heilige Vollmacht aus (lat.: sacra potestas).

Die Seele des Priesters verändert sich für immer.

Bei der Weihe vollzieht sich an der Seele eines Mannes eine ontologische Veränderung, dh. eine Seinsveränderung, die seine Seele ewig und unauslöschlich prägt. Der Priester bekommt ein Prägemerkmal – einen Charakter des Priestertums in die Seele geprägt. Einmal Priester, immer Priester.